Trader

Mit dem englischen Wort Trader wird ein Wertpapierhändler bezeichnet, also eine Person, die an Finanzmärkten handelt.[1] Hierbei wird zwischen privaten und institutionellen Händlern unterschieden. Private Händler (englisch „retail traders“) handeln in der Regel als Privatleute für eigene Rechnung. Institutionelle Händler (auch „professionelle Händler“, englisch „institutional traders“) handeln häufig im Auftrag für Banken, Fonds und Versicherungen. Institutionelle Händler haben meist Zugriff auf mehr Märkte und Strategien als private Händler.[2]

Private Händler

Wenn von einer „Trader-Szene“ gesprochen wird, sind hauptsächlich besonders aktive private Händler gemeint, insbesondere Berufstrader, die versuchen, ihr Einkommen mit der Handelstätigkeit zu bestreiten. Die Trader-Szene in Deutschland kann als eher klein eingestuft werden. Laut Untersuchungen des CFD-Verbands gibt es derzeit in Deutschland nur 140.000 Trading-Konten für Differenzkontrakte (CFD) und Devisen, wobei viele dieser Konten auch Zweit- oder Drittkonten sind. Demnach wird geschätzt, dass es etwa 50.000–60.000 aktive Trader in Deutschland geben könnte.[3]

Trader treffen sich meist auf den großen Branchen-Veranstaltungen wie der „World of Trading“ in Frankfurt oder der Invest in Stuttgart. Des Weiteren gibt es eine Reihe von Trading-Foren und spezialisierten Trading-Webseiten.[4] Auch Online-Seminare werden zunehmend angeboten.[5]

Laut Handelsblatt ist in Deutschland die Tätigkeit des „Tradens“ unter gewöhnlichen Anlegern eher verpönt. Viele stellen sich Trader als einsame Zocker vor, die vor dem Computer ständig Geschäfte tätigen. Viele sehen sich jedoch als „ernsthafte“ Trader, deren Ziel nicht der schnelle Gewinn, sondern ein kontinuierlicher Vermögensaufbau ist.[6]

Der Berufstrader Thomas Vittner[7] empfiehlt ein Mindest-Startkapital von 500.000 Euro. Erfolgreiche Trader handeln auch durchaus im Team. Manche bauen sich ein zweites Standbein auf und halten zum Beispiel Seminare darüber, wie man erfolgreich handelt.[8]

Malte Kaub vom Traders’ Leadership Council aus London, einem Unternehmen, das Expertenwissen an private CFD-Händler vermittelt, sagt über Besucher der Anlegermesse World of Trading[9]: „Viele der Besucher sind sich der Risiken nicht bewusst, sie springen einfach rein“. Eine Umfrage in den USA ergab, dass 70 % der Depots von Tradern nicht profitabel sind. Allerdings glauben die meisten Trader und Trading-Interessierten auf der Anlegermesse World of Trading in Stuttgart, dass ihr Depot zu den profitablen 30 % gehört.

Längst nicht jedes Einzelgeschäft bringt Gewinn, auch bei Profis nicht. Verlustgeschäfte – so genannte Mistrades – gehören zum Alltag eines Traders.[10] Je nach Systematik sind 40–60 % Gewinnrate üblich, wobei dies allein nichts über den absoluten Erfolg aussagt.

Michael Voigt, Autor des Buches Das große Buch der Markttechnik, sagt hierzu: „Ein fachlich sauberer Mistrade – also ein Trade bei dem man einen Verlust macht – ist mir aber lieber als ein unsauberer Plustrade, denn dabei beruht der Erfolg allein auf Glück – und das lässt sich schwer reproduzieren.“ Er rät Tradern weiterhin: „Werfen Sie Ihr Regelwerk nicht gleich über den Haufen, nur weil sie ein paar Mistrades hatten; sondern beachten Sie stattdessen immer ein gutes Geldmanagement.“[11]

Siehe auch

Einzelnachweise

 

Quelle: Seite „Trader“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. Oktober 2017, 12:32 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Trader&oldid=170045373 (Abgerufen: 1. Januar 2018, 16:31 UTC)

 

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