2019-01-16 Friedrich und Weik – Was die Deutschen 2019 erwartet

Bankensterben, Auto-Krieg, Krankenkassen: Was die Deutschen 2019 erwartet

Marc Friedrich (l.) und Matthias Weik haben mit ihrem Buch “Der Crash ist die Lösung” einen Beststeller gelandet

Eine Rezession steht uns bevor – dabei sind die Früchte des Booms noch gar nicht bei Normalverdienern angekommen. Stattdessen steigen die Kosten für die Krankenversicherung und der Krieg gegen das Auto eskaliert. Lesen Sie hier, was die Finanzexperten Matthias Weik und Marc Friedrich für 2019 prognostizieren.

Egal ob Deutschland, Europa, Asien, USA, Afrika, Brexit oder die Europäische Zentralbank (EZB) – die Welt spielt verrückt. Nach wie vor plündern internationale Konzerne Länder, ja ganze Kontinente aus, zahlen kaum Steuern, während die Mittelschicht immer rücksichtsloser zur Kasse gebeten wird. Global wird gezündelt, Geld gedruckt und die politischen Eliten geben ein Bild ab, welches oftmals an Peinlichkeit, Weltfremdheit und Inkompetenz nicht mehr zu überbieten ist.

Deutschland – die Ungerechtigkeit wird immer dramatischer

Die Reichen werden immer reicher und die Fleißigen immer ärmer. Trotz guten Wachstums ist der weltweite Gehaltszuwachs schwach wie seit 2008 nicht – der kleine Mann profitiert offenbar doch nicht von der Globalisierung. Diese Entwicklung wird sich auch 2019 weiter fortsetzen. Bereits heute ist der Traum vom Eigenheim für den Normalverdiener in zahlreichen Großstädten längst ausgeträumt. Mittlerweile arbeiten im Lande des Exportweltmeister 25 Prozent, das sind knapp 9 Millionen Menschen, im Niedriglohnsektor. Ein Skandal und eine tickende Zeitbombe!

Diese Menschen können nichts für ihr Alter zurücklegen, und Altersarmut ist daher in großem Stil in Deutschland vorprogrammiert. Wann fangen wir endlich an, die Menschen fair zu bezahlen? Wir sehen diese Entwicklung jedoch leider nicht für das kommende Jahr. Auch in Zukunft werden immer mehr Menschen von der Mittel- in die Unterschicht abrutschen und flaschensammelnde Rentner werden verstärkt unser Stadtbild bestimmen. Das Rentenniveau wird zukünftig in Deutschland weiter sinken, und für das Alter adäquat vorzusorgen wird für immer mehr Menschen immer schwieriger. Die öffentlichen Abgaben werden für uns Bürger weiter ansteigen.

Über die Autoren

Die beiden Finanzexperten, Querdenker und Honorarberater Matthias Weik und Marc Friedrich schrieben 2012 zusammen den Bestseller “Der größte Raubzug der Geschichte“. Auch ihr zweites Buch, „Der Crash ist die Lösung“, sorgte für Aufsehen. Zuletzt erschien „Sonst knallt‘s!: Warum wir Wirtschaft und Politik radikal neu denken müssen“, geschrieben gemeinsam mit dem DM-Gründer Götz W. Werner.

Weitere Informationen und Videos finden Sie unter: www.friedrich-weik.de

Bankensterben

Ein weiterer Zyklus ist das Ende des Bankings, wie wir es bisher kennen. Dies kann man auch an den Aktienkursen der börsennotierten Banken deutlich erkennen. Auch 2019 werden Banken immer mehr Filialen schließen, fusionieren oder abgewickelt werden. Wir als Kunden werden mit steigenden Gebühren und weniger Service darunter leiden.

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Krankenkassengebühren steigen

Gesundheit wird immer mehr zum Luxus. Die Krankenkassengebühren werden noch weiter ansteigen. Unser heutiges Gesundheitssystem wird auf Grund explodierender Kosten und der immer kleiner werdenden Mittelschicht in Zukunft kollabieren. Die Konsequenz daraus ist für all jene, welche noch Rücklagen bilden können: Bilden Sie Rücklagen für Ihre Gesundheit. Sie werden sie in Zukunft benötigen.

Deutschland  – die fetten Jahre sind vorbei

Die Zukunftsaussichten beim Exportweltmeister Deutschland, mit seiner Schlüsselindustrie Automotive verdunkeln sich zusehends. Nach starken Jahren und Rekordergebnissen ging die deutsche PKW-Produktion 2018 um 9,4 Prozent zurück. Zuletzt stark beschleunigt durch eine schwache Nachfrage auf dem wichtigsten Markt China. Für 2018 ging es hier um 2,77 Prozent abwärts bei den Verkäufen und im November sogar um 16 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Zahlen sprechen ganz klar für eine Rezession.

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Die Autobranche ist essentiell für Deutschland. Immerhin ist sie verantwortlich für 820.000 Menschen, einen Umsatz von 331,2 Milliarden Euro und für 21 Prozent der Bruttowertschöpfung der deutschen Industrie. Wenn die Rezession die Autobauer erreicht, wird sie sich auch auf andere Branchen ausweiten. Ein Dominoeffekt, welcher heftiger als 2008 werden könnte. Sollten die Deutschen Autobauer den Anschluss an das 21. Jahrhundert endgültig verpassen, entbehren die Konsequenzen für unser Land jeglicher Vorstellungskraft. Aus Stuttgart könnte schnell Detroit 2.0 werden.

Ein Beispiel dessen, wie schnell man den Anschluss in einer sich immer schneller drehenden Welt, verpassen kann, ist die Deutsche Bank. Wir gehen entweder von einer Fusion mit der maladen Commerzbank, einer Übernahme (höchst unwahrscheinlich, denn wer beabsichtigt eine Bank mit unzähligen anhängigen Verfahren zu erwerben) oder einer Verstaatlichung aus.

Nicht nur in Deutschland, sondern global ist die Party des billigen Geldes offenkundig vorbei, das Wachstum erlahmt, die Finanzmärkte wackeln spürbar, Rezession und neue Finanzkrisen zeichnen sich 2019 am Horizont ab. Die Wachstumsprognosen wurden sowohl für Deutschland, Europa als auch global gesenkt. Wir gehen davon aus, dass auch die reduzierten Erwartungen getoppt werden und den einen oder anderen Wirtschaftsweisen, Politiker und Ökonomen böse überraschen wird. Warum die Bundesregierung unsere Steuergelder verbrät anstatt erhebliche Rücklagen für kommende schlechte Zeiten zu bilden ist für uns vollkommen unerklärlich.

Deutschland – digitales Mittelalter

Noch immer sind die u.a. die wichtigsten Wirtschaftszentren Europas wie Stuttgart, München, Rhein-Main Gebiet… digitales Mittelalter. Oftmals gibt es keinen Handyempfang im Zug oder auf der Autobahn. Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ist das Problem mit abbrechenden Verbindungen offenbar bekannt. Er hat sein Büro angewiesen, Anrufe von ausländischen Ministerkollegen nicht mehr ins Auto durchzustellen zulassen, weil er sich für den schlechten Empfang schämt.

Wir schämen uns für seine Partei und Kanzlerin Merkel, die mitverantwortlich dafür sind, dass wir uns international der Lächerlichkeit preisgeben. Auch staunen ausländische Gäste nicht schlecht über das nicht vorhandene offene und freie WLAN. Wir bezweifeln, dass Frau Bär – als Staatsministerin für Digitales im Kanzleramt – Deutschland digital ins 21. Jahrhundert befördert. Auch 2019 wird unser Land leider von Funklöchern übersät bleiben.

Daten – das Gold der Zukunft wandert in die USA

Daten sind das Gold der Zukunft. Das Problem ist jedoch, dass in diesem Bereich Deutschland und der Rest Europas bereits den Anschluss uneinholbar verpasst hat. Egal ob Alphabet Inc. (Google), Apple, Facebook, Amazon, Alibaba (China), Tencent (China) oder Netflix – die größten 20 Internetriesen kommen nicht aus Europa – zwölf der Top 20 kommen aus den USA und acht aus China. Während die Politik in Europa noch debattiert, wurden in den USA und China längst Fakten geschaffen.

In Zukunft werden diese Tech-Konzerne weiter und noch drastischer unsere Daten sammeln und demzufolge an Macht gewinnen, während Europa immer weiter an Bedeutung verlieren wird. Noch geht es vielen Europäern zu gut, um zu erkennen, was uns in Zukunft ohne das Datengold blühen wird. Vielleicht hat der Datenhack, bei dem Telefonnummern und Email Adressen von Politikern und Prominenten gestohlen wurden, unsere Elite aufgeweckt hier aktiv zu werden. In Zukunft werden wir uns mehr mit Privacy und Cybersecurity beschäftigen.

Krieg gegen das Auto geht weiter

Auch 2019 wird der Krieg gegen das Automobil weiter fortgesetzt. Zuerst geht es den Diesel Euro 4 und 5 an den Kragen, dann wird Euro 6 und schlussendlich der Benziner folgen. Immer mehr wird uns von dem vermeintlich umweltfreundlichen Elektrofahrzeug gepredigt. Dass die Gewinnung der für die Batterien notwendigen Rohstoffe eine unfassbare Umweltverschmutzung und Umweltzerstörung zur Folge hat, wird von den Elektrofahrzeugbefürwortern gerne ausgeblendet – denn schließlich findet die Umweltzerstörung nicht bei uns, sondern in Afrika, Südamerika und Asien statt. Beispielsweise stammen knapp zwei Drittel des globalen Bedarfs von Kobalt bereits heute aus Bergwerken der Demokratischen Republik Kongo in Afrika.

Ein Bombengeschäft für die oft ausländischen Betreiber der Minen – die Einheimischen sind jedoch an den Gewinnen des Kobalt-Geschäfts nicht beteiligt. Mehr Heuchelei geht nicht! Selbst das ZDF schreibt mittlerweile: „Die Gewinnung der Rohstoffe für die Akkus ist menschenverachtend und umweltschädigend.“

Abgesehen davon haben wir in Deutschland weder die erforderliche Infrastruktur, die erforderlichen Fahrzeuge in ausreichender Stückzahl, noch den Willen in der Bevölkerung für eine rasche Elektrifizierung des Automobilmarktes. Gegenwärtig wird nur einer von 1.000 Pkw auf deutschen Straßen elektrisch angetrieben. Bei Neuverkäufen sind es nur sieben von 1.000. Demzufolge sehen wir für 2019 nicht das Jahr des Elektroautos.

Deutschland ist nicht der große Euro-Gewinner

Deutschland ist – wie fälschlicher Weise von der Politik immer wieder behauptet – nicht der große Euro-Gewinner, denn seit Euroeinführung ging es mit dem deutschen Wohlstand in Relation zur gesamten EU bergab. 1998 lag das BIP (je Einwohner in Kaufkraftstandards) in Deutschland bei 125 Prozent, Ende 2017 nur noch bei 123 Prozent. Die großen Verlierer des Euro sind die Länder Südeuropas. Größter Profiteur ist das Niedrigsteuerland Irland (183 Prozent).  Mehr denn je wird ersichtlich, dass der Euro Europa trennt, anstatt es zu einen und folglich ist ein Ende der Eurozone absehbar. Dies wird bis spätestens 2023 der Fall sein.

Brexit – ein Alptraum für Nordeuropa

Der Brexit wird kommen und wir erwarten einen harten und schmutzigen Brexit. Im Falle eines harten Brexits gehen wir davon aus, dass wir bald die größte Steueroase mitten in Europa haben werden – Großbritannien.

Zumeist wird in den Medien nur über die gravierenden Folgen für Großbritannien – zweitgrößte Volkswirtschaft Europas – gesprochen, aber nicht für Deutschland. Der Brexit wird für Deutschland teuer, sehr teuer. Zuerst müssen die Gelder, welche durch den Brexit entfallen auf die übrigen Mitgliedsstaaten verteilt werden. Demgemäß werden Mehrbelastungen auf den größten Nettozahler Deutschland zukommen.

Wesentlich teurer zu stehen kommen wird uns die „Sperrminoritätsregel“ im Ministerrat. Mit dem Verlassen Großbritanniens ist das Gleichgewicht innerhalb der EU unwiederbringlich gestört und die Südeuropäer haben ab dann die Mehrheit im Europäischen Rat und können folglich die Nordeuropäer überstimmen. Ein jeder kann sich ausmalen was da auf uns zukommen wird und wer die Rechnung begleichen darf. Wir gehen von erheblichen Mehrkosten für Deutschland in Zukunft aus.

Aktien, Gold, Bitcoin, Immobilien

Für dieses Jahr erwarten wir weiterhin turbulente Aktienmärkte und eine Rezession. Nach einem Aufbäumen der Märkte gehen wir tendenziell von sinkenden Kursen aus. Warum? Der längste (künstlich erzeugte) Bullenmarkt in der Geschichte ist vorbei und ein neuer Zyklus hat begonnen. Die Zinserhöhungen in den USA haben viel Kapital aus den Märkten und aus Europa Richtung USA geleitet.  Der weitere Abverkauf nur begrenzt werden durch keine weiteren Zinserhöhungen, Zinssenkungen und ein weiteres anwerfen der Druckerpresse. Dies ist durchaus möglich wenn sich die volkswirtschaftlichen Fakten verschlechtern. Das Ende des Dollars wird ebenfalls eingeläutet aber noch nicht 2019. Das nächste Geldsystem wird digital sein.

Ein neuer Rohstoffzyklus bricht an. Wir sind für Gold und Silber sehr positiv gestimmt. Notenbanken legen sich weltweit wieder Gold ins Depot und JPMorgan ist in der Zwischenzeit größter Besitzer von Silber. Zudem haben Edelmetalle 2018 einen Boden gefunden und sind ausgebrochen. Edelmetalle waren 2018 die stabilen Gewinner. Hiermit lagen wir letztes Jahr richtig.

Teilweise falsch lagen wir bei Bitcoin, zwar haben wir die Korrektur prognostiziert, aber eine Erholung noch im selben Jahr erwartet. Unserem Kursziel bleiben wir treu, nur hat sich der Zeitfaktor verschoben. Immobilienpreise sind Verkaufspreise! Weitere starke Anstiege sind eher unwahrscheinlich. Zusammenfassend sollte man in Sachwerte investieren und weiterhin breit streuen.

Quellen:

https://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/gastbeitrag-von-marc-friedrich-und-matthias-weik-boersenexperten-prophezeien-2019-ist-das-jahr-in-dem-die-welt-verrueckt-spielt_id_10191834.html geladen am 25.02.2019

https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/boerse/bankensterben-auto-krieg-krankenkassen-was-die-deutschen-2019-erwartet_H729389181_10191834 geladen am 25.02.2019

https://www.pt-magazin.de/de/wirtschaft/finanzen/ausblick-2019-teil-01_jragt2j0.html geladen am 25.02.2019

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