Mein Buch „Eröffne jetzt dein Tradingkonto – das bessere Tagesgeldkonto“ erschien im Oktober 2019 im Schmitt Buchverlag:
Taschenbuch ISBN: 9783750244955
Hardcover ISBN: 9783750245051
Ebook ISBN: 9783750245150
Buchauszüge
Während ich diese Zeilen schreibe verharren die Zinsen im Euroraum auf historisch niedrigem Niveau.
Eine aktuelle Recherche der angebotenen Zinssätze auf Tagesgeldkonten ergibt 0,5-0,9 % p.a. bei Neueröffnung.
Dies bedeutet, dass eine Geldanlage von 1000 € nur maximal 10 Euro Zinsen pro Jahr abwirft.
Davon kann niemand leben oder Vermögen aufbauen.
Andere Finanzanalysten raten zum blinden Investieren in Aktien oder ETFs, die möglichst viele unterschiedliche Aktien enthalten.
Ich sehe diese Ratschläge kritisch, da Investieren in Aktien immer nur Kaufen bedeutet.
Als Trader kann ich nur immer wieder betonen, wie wichtig es in der kommenden Zeit hoher Volatilität sein wird, beide Richtungen — Kaufen und Verkaufen — ausführen zu können.
Dies geht nur über ein Depot mit Short-ETFs oder mit einem Tradingkonto.
Beim Tagesgeldkonto werden zwar (fast) keine Zinsen gezahlt, der eingezahlte Betrag bleibt durch die Einlagensicherung jedoch relativ sicher verfügbar. Das Tagesgeldkonto wird nur in größeren Abständen (monatlich, vierteljährlich oder jährlich) verzinst, weshalb der Kontostand immer ungefähr gleich bleibt.
Für das Tradingkonto gilt die Einlagensicherung genauso, d.h. das eingezahlte Kapital ist relativ sicher.
Der Hauptunterschied zum Tagesgeldkonto oder Sparbuch besteht darin, dass auf dem Tradingkonto Wertpapiere aller Art gehandelt werden. Diese Wertpapiere wie auch Währungen oder Edelmetalle unterliegen der sogenannten Kursbildung, d.h. ihr Wert wird permanent durch Angebot und Nachfrage neu definiert. Der Kurs jedes einzelnen Finanzprodukts unterliegt somit ständigen Schwankungen. Durch das Investieren in solche Finanzprodukte kommt es auf dem Tradingkonto zu täglichen Schwankungen des Kontostands — sowohl im Positiven, wie auch im Negativen.
Die Herausforderung für klassische Sparer liegt also darin, sich auf das Abenteuer Börse einzulassen und gewisse Schwankungen auf dem Tradingkonto zu tolerieren.
Dies erfordert etwas Übung und sehr viel Geduld, zahlt sich in der Regel jedoch durch hohe Renditen aus!
Ich befürchte, dass es mit dem Brexit — also dem Austritt Großbritanniens aus der EU —schwerer werden wird, ein Tradingkonto zu eröffnen. Meine Vermutung ist, dass die EU die Regulierung für Finanzprodukte weiter verschärfen wird, da der positive Einfluss Großbritanniens für freie Märkte dann entfällt.
Umgekehrt vermute ich, dass Großbritannien die Regulierung für Finanzprodukte sehr weit zurückfahren wird, um die Stärke des Finanzplatzes London weiter auszubauen. Es könnte durchaus passieren, dass EU-Bürger in Zukunft keine Tradingkonten mehr in Großbritannien eröffnen können, so wie dies bei US-Amerikanern bereits der Fall ist.